PHILOSOPHIE DER MEDIZIN UND DES MENSCHEN
Volume I-III

VORWORT
Es ist wirklich eine merkwürdige Geschichte, wie dieses Werk entstanden ist: Vor vielen Jahren war ich im Urlaub an der Nordsee. Ich verbrachte einige wunderschöne, sonnige Tage an einem bekannten Touristenort. Am Ende dieses Urlaubs wollte ich mit dem Zug nach Hause fahren. Da ich noch etwas Zeit hatte, stöberte ich in der Bibliothek am Bahnhof. Dort stieß ich auf ein Buch von David Peat, in dem er auf sehr verständliche Weise über die Geheimnisse der Quantenphysik schrieb. Dieses populärwissenschaftliche Buch elektrisierte mich, und ich las es auf der Heimfahrt in einem Zug durch.
Als Arzt hatte ich keinerlei Vorstellung von dieser rätselhaften physikalischen Welt, die die Grundlage unseres modernen Weltverständnisses sein sollte. In seinem Buch beschrieb David Peat die Unregelmäßigkeiten und sogar die fundamentalen Paradoxe in natürlichen Prozessen, die dennoch zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen.
Es wurde mir sofort klar, dass diese Prozesse auch für die moderne Medizin von großer Bedeutung sein müssen. In den folgenden Jahren las ich viele populärwissenschaftliche Bücher und Fachzeitschriften zu diesem Thema und stöberte in Universitätsbibliotheken. Es lag nahe, dass ich zunehmend versuchte, die oft seltsamen, abrupten und unvorhersehbaren Krankheitsverläufe, denen ich Tag für Tag am Krankenbett begegnete, aus einer tiefergehenden Perspektive zu betrachten. So tauchte das Konzept des ersten Buches am Horizont meines Denkens auf – zunächst in unscharfen Konturen.
Das zentrale Thema dieses Buches ist die Betrachtung von Krankheitsprozessen auf einer allgemeinen, d.h. abstrakten oder systemtheoretischen Ebene. Dies führte zwangsläufig dazu, dass ich auf die Konzepte der Selbstorganisation, der Nicht-Linearität und nicht zuletzt auf das Konzept der Information als fundamentale dynamische „Quanten“ natürlicher Prozesse stieß. Diese Konzepte liegen allen natürlichen Prozessen zugrunde und damit auch den Prozessen von Gesundheit und Krankheit. Darum geht es im ersten Buch.
Es folgte die Frage, wie und in welcher Weise Krankheitsprozesse in der Peripherie des Körpers in den neuronalen Netzwerken des Gehirns repräsentiert werden und wie und in welcher Weise sie auf die Krankheitsprozesse einwirken könnten. Plötzlich war ich mit einem Problem konfrontiert, das seit Jahrtausenden ungelöst geblieben ist: dem Problem der Interaktion zwischen neuronaler und mentaler Aktivität, dem sogenannten Geist-Körper-Problem. Rückblickend sehe ich diese Zeit als eine vorsichtige, tastende Suche nach einem festen Horizont in einem scheinbar grenzenlosen Niemandsland. Daher nimmt die Betrachtung und Untersuchung dieses gewaltigen Problems einen großen Teil des zweiten Buches ein.
Ich habe versucht, mich diesem Problem, insbesondere dem Problem des Bewusstseins, aus einer möglichst empirischen und wissenschaftlich fundierten Perspektive zu nähern, d.h. aus einer physikalischen und systemtheoretischen Sichtweise. Bei aller Bescheidenheit glaube ich, erkannt zu haben, dass die Konzepte von Bewusstsein und Geist eine zentrale Rolle sowohl in den Naturwissenschaften als auch in den Geisteswissenschaften spielen. Der Geist muss als zentrales Moment in allen Prozessen der Welt und damit in der Evolution des Universums als Ganzes gesehen werden.
Meiner Meinung nach sind das menschliche Bewusstsein und der menschliche Geist als zentrale Akteure im Weltgeschehen insgesamt zu verstehen. Daraus – so zumindest meine tiefe Überzeugung – können wir die grundlegende, sinnstiftende und unaussprechlich kreative Rolle des Menschen in den Prozessen der Welt begreifen. Darum geht es im dritten Buch.
Ein zentraler Topos in allen drei Werken ist der Begriff der Information und ausgehend von einer informatorischen Grundlegung meiner Philosophie der Begriff der Selbstorganisation. Mit großer Verwunderung stelle ich im Nachhinein fest, dass auch die intellektuelle Struktur und die Entwicklungsgeschichte des gesamten präsentierten Werks selbstorganisierende Merkmale aufweisen.
Würzburg, Deutschland, 2024
Michael Imhof

KRANKHEIT UND ZEIT
PHILOSOPHIE DER MEDIZIN UND DES MENSCHEN VOLUME I
Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltverständnisses der Physik und Biologie reflektiert Michael Imhof das Thema Krankheit. Den Begriff der Zeit postuliert er sensu Albert Einstein.
„Krankheit und Tod sind notwendige Bedingungen einer Evolution des Lebens. Das Leben will sich vom Einfachen zum Komplexen in die ihm eigenen Räume an Zeit entwerfen. Ein Fortschreiten der Zeit ist nicht ohne Symmetriebrüche der inneren Zeitstrukturen des individuellen Lebens sowie des Lebens in seiner Gesamtheit möglich,“ formuliert Imhof.
„Krankheiten sind mehr als pathologische Befunde, sie sind mehr als verschlossene Adern und geplatzte Därme. Krankheiten sind Muster und Spuren einer größeren, einer umgreifenden Lebenswirklichkeit.“ Die moderne Physik legt nahe, dass diese Wirklichkeit primär nichtstofflich ist.
Als Arzt adressiert Michael Imhof seine Kollegen: „Die Medizin denkt und wirkt zwischen Skepsis und Hybris. Die Ohnmacht sollte die dauernde Wunde der Ärzte sein – nicht die Hybris einer technischen Vervollkommnung. Eine Medizin ohne die Erkenntnis eigener Ohnmacht wird zum Moloch, der sich an Krankheit und Leiden gütlich tut, indem er die Würde und Wirkmächtigkeit des Todes auf bizarre Weise verleugnet.“
Michael Imhof bezieht sich immer wieder auf Nicolai Hartmann, Carl Friedrich von Weizsäcker und eine Vielzahl weiterer Philosophen. Dennoch ist seine Philosophie ein eigenständiger, umfassender Entwurf einer Medizinphilosophie – vom Molekül bis zum Versuch einer Semantik der Krankheit. Sowohl für die theoretische Medizin als auch die Naturphilosophie bietet das Buch eine wertvolle, inspirierende Bereicherung.
Krankheit und Zeit
Philosophie der Medizin und des Menschen
Band 1
Imhof, Michael
Pabst, 2018, 308 Seiten, Hardcover
ISBN print 978-3-95853-366-0
ISBN ebook 978-3-95853-367-7


KRANKHEIT UND GEIST
PHILOSOPHIE DER MEDIZIN UND DES MENSCHEN VOLUME II
Wie beeinflusst der menschliche Geist Krankheiten? Der Mediziner und Philosoph Michael Imhof geht der Frage nach, wie Krankheiten in den Mustern der neuronalen Netzwerke des Gehirns repräsentiert werden und auf welche Weise Bewusstseinsprozesse in rekursiven Schleifen auf die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten einwirken können. Grundlegend für diese Frage ist die Darstellung der neuronalen Systeme des Zentalnervensystems, ausgehend von der Ebene der einzelnen Neuronen bis zu den kortikalen Zentren, als hierarchisch gegliederte Systeme von Selbstorganisationsprozessen, die mathematisch als Attraktoren darstellbar sind. Diese selbstorganisatorischen neuronalen Prozesse durchdringen sich gegenseitig in einer nichtlinearen und nichtdeterministischen Dynamik, sie sind zukunftsoffen und hochkreativ. Das Zentralnervensystem ist in Myriaden von selbstorganisatorischen Prozessen gegliedert, aus denen semantische Informationen, sensorische und motorische Ereignisse, Bewusstseinsakte und Emotionen generiert werden. Von physikalischen und systemtheoretischen Zugängen ausgehend werden die dynamischen Kontexte und Übergänge zwischen den materiellen Strukturen und Prozessen der neuronalen Netzwerke und den immateriellen Prozessen von Bewusstsein und Geist in einer bis dato noch nicht erfolgten Weise dargestellt.
Auf streng naturwissenschaftlichem Zugangsweg gelingt es auf diese Weise, neue erhellende Zugänge zum Gehirn-Geist-Problem zu eröffnen. Auf der Basis einer vertieften Ausleuchtung des Informations-und Entropiebegriffes lassen sich schlüssige Erkenntnisse darüber ableiten, auf welche Weise Bewusstseinsprozesse entstehen und wie sie auf Krankheitsprozesse in der Körperperipherie einwirken könnten. Zudem wird eine Theorie des Geistes vor dem Hintergrund der evolutiven Prozesse als Ganzes etabliert. Das Buch betritt damit wissenschaftliches Neuland: eine detailreiche und inspirierende Wissensgrundlage für die Medizin und die Philosophie.
Krankheit und Geist
Eine Naturphilosophie der Medizin und des Menschen
Band 2
Imhof, Michael
Pabst, 2022, 385 Seiten, Hardcover
ISBN print 978-3-95853-518-3
ISBN ebook 978-3-95853-519-0
MENSCH ZWISCHEN PHYSIK UND METAPHYSIK
PHILOSOPHIE DER MEDIZIN UND DES MENSCHEN VOLUME III
Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltverständnisses der Physik und Biologie reflektiert Michael Imhof das Thema Krankheit. Den Begriff der Zeit postuliert er sensu Albert Einstein.
„Krankheit und Tod sind notwendige Bedingungen einer Evolution des Lebens. Das Leben will sich vom Einfachen zum Komplexen in die ihm eigenen Räume an Zeit entwerfen. Ein Fortschreiten der Zeit ist nicht ohne Symmetriebrüche der inneren Zeitstrukturen des individuellen Lebens sowie des Lebens in seiner Gesamtheit möglich,“ formuliert Imhof.
„Krankheiten sind mehr als pathologische Befunde, sie sind mehr als verschlossene Adern und geplatzte Därme. Krankheiten sind Muster und Spuren einer größeren, einer umgreifenden Lebenswirklichkeit.“ Die moderne Physik legt nahe, dass diese Wirklichkeit primär nichtstofflich ist.
Als Arzt adressiert Michael Imhof seine Kollegen: „Die Medizin denkt und wirkt zwischen Skepsis und Hybris. Die Ohnmacht sollte die dauernde Wunde der Ärzte sein – nicht die Hybris einer technischen Vervollkommnung. Eine Medizin ohne die Erkenntnis eigener Ohnmacht wird zum Moloch, der sich an Krankheit und Leiden gütlich tut, indem er die Würde und Wirkmächtigkeit des Todes auf bizarre Weise verleugnet.“
Michael Imhof bezieht sich immer wieder auf Nicolai Hartmann, Carl Friedrich von Weizsäcker und eine Vielzahl weiterer Philosophen. Dennoch ist seine Philosophie ein eigenständiger, umfassender Entwurf einer Medizinphilosophie – vom Molekül bis zum Versuch einer Semantik der Krankheit. Sowohl für die theoretische Medizin als auch die Naturphilosophie bietet das Buch eine wertvolle, inspirierende Bereicherung.
Mensch zwischen Physik und Metaphysik
Philosophie der Medizin und des Menschen
Band 3
Imhof, Michael
Pabst, 2023, 288 Seiten, Hardcover
ISBN print 978-3-95853-713-2
ISBN ebook 978-3-95853-714-9

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